Südlich von Hechingen in Baden-Württemberg thront weithin sichtbar auf einem 855 m hohen Bergkegel die neugotische Burg Hohenzollern. Sie ist Stammsitz des preußischen Fürstengeschlechts der Hohenzollern, die im Reich von 1871 bis 1918 auch die Deutsche Kaiserwürde innehatten. Die heutige Burganlage wurde 1867 unter dem damaligen preußischen König Wilhelm I. von Friedrich August Stüler fertiggestellt. Zuvor gab es bereits zwei Burgen an gleicher Stelle, die erste stammte aus dem 13.Jahrhundert und wurde 1432 zerstört. Darauf kam es ab 1454 zum Bau einer Festung, die abwechselnd von württembergischen, französischen und österreichischen Truppen besetzt war, ab dem 18. Jahrhundert aber verlassen blieb und zur Ruine verkam. Die jetzige Burg, die im 19. Jahrhundert Ausdruck des romantischen Geistes ihrer Zeit war und das Idealbild einer mittelalterlichen Ritterburg darstellte, ist nach wie vor im Privatbesitz des Hauses Hohenzollern. Aktionen wie Theateraufführungen, Konzerte oder Ausstellungen ziehen alljährlich mehr als 300.000 Besucher an und machen die gewaltige Gipfelburg in der Zollernalb zu einem Touristenmagneten ersten Ranges.
Text: Helmut Lindorfer