Im Zentrum des einstigen Reichssportfelds steht das Berliner Olympiastadion. Es wurde nach Entwürfen von Werner March für die XI. Olympischen Sommerspiele 1936 errichtet und dient bis heute zur Austragung wichtiger Sportwettkämpfe. Zudem ist es Heimstadion des Fußball-Traditionsvereins Hertha BSC.
Nachdem die Olympiade 1931 nach Berlin vergeben worden war, ließ sich Hitler nach seiner Machtübernahme 1933 von den propagandistischen Möglichkeiten der Spiele überzeugen. Das Stadion wurde eines der Lieblingsprojekte des von Baukunst besessenen Diktators. Der ursprünglich „modernere“ Entwurf Marchs musste überarbeitet werden, um ihn monumentaler zu gestalten. Die strenge Pfeilerarchitektur mit Natursteinverkleidung sollte antike Stadien zitieren.
Das zur Hälfte in das Terrain eingebettete Stadion war für 100.000 Zuschauer konzipiert.
In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurde die Stätte friedlichen Wettkampfs zu einem Schlachtfeld: Bei der wahnwitzigen Verteidigung des Gebäudes gegen die Rote Armee fanden unzählige von der Hitler-Jugend ideologisierte Kindersoldaten einen sinnlosen Tod.
Seine heutige Gestalt mit der weiträumigen Überdachung erhielt das Stadion durch die umfassenden Umbauten für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Es ist heute für 74.475 Zuschauer ausgelegt.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270992 | Zugriffe: 11429
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