Die ehemalige Benediktinerabtei Wiblingen bei Ulm geht auf eine Stiftung aus dem Jahr 1093 zurück. Sie wurde von Mönchen aus St. Blasien besiedelt und 1099 eingeweiht. Nach etlichen Veränderungen infolge von Bränden und Erweiterungen erhielt das Kloster, nachdem es 1704 selbstständiges vorderösterreichisches Territorium geworden war, sein heutiges spätbarockes Aussehen durch einen vollständigen Neubau ab dem Jahr 1714, die Klosterkirche St. Martin wurde jedoch im frühklassizistischen Stil ausgeführt. Erst 1806 wurde das Klostersäkularisiert und wurde, nachdem es eine Weile dem Herzog Heinrich, Bruder des württembergischen Königs Friedrich I., als Residenzschlossgedient hatte, Teil der Bundesfestung Ulm und blieb bis 1945 Kaserne. Heute wird die ehemalige Klosteranlage, die von der Einrichtung Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreut wird, unteranderen vom Universitätsklinikum genutzt, die Stadt Ulm betreibt in den ihren Mauern ein Altenheim. Die Kirche, die jetzt katholische Pfarrkirche ist und 1993 zur päpstlichen Basilika minor erhoben worden war, ist frei zugänglich, kann aber auch zusammen mit dem herrlichen Bibliothekssaal im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 22. Juni 2014 | Bildnummer: P06220190 | Zugriffe: 11562
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