Die etwa 120.000 Einwohner zählende Universitätsstadt Ulm wurde 854 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Stadt am Rande der Schwäbischen Alb an der Grenze zu Bayern war Königspfalz und Freie Reichsstadt, seit 1810 gehört sie zu Württemberg, heute ist sie kreisfreie Stadt im Bundesland Baden-Württemberg und bedeutender Industriestandort (Deutz, Iveco-Magirus). Bekannt ist Ulm vor allem wegen des gotischen Münsters mit dem 161,53 m messenden höchsten Kirchturm der Welt. Der Grundstein für das gewaltige Gotteshaus wurde 1377 gelegt, fertiggestellt wurde es mit der Vollendung des Turms erst im Jahr 1890. Die Kirche wurde als Bürgerkirche gebaut und auch von den Bürgern finanziert, sie war nie Bischofskirche, deshalb hat sie auch nur einen Hauptturm erhalten. Seit der Reformation ist sie protestantisch und stellt heute die größte evangelische Kirche Deutschlands dar. Sie ist nicht etwa das Wahrzeichen der Stadt an der Donau, das ist der Ulmer Spatz. Einer Sage nach wollte man beim Bau des Münsters einen besonders großen Balken durch das Stadttor karren, der lag aber quer auf dem Wagen und passte nicht durch. Es sollte schon das Tor abgerissen werden, da flog ein Spatz mit einem langen Zweig längs im Schnabel durch das Tor, und die Ulmer lernten daraus, wie man den Balken durch das Tor bringen konnte.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 01. Juli 2015 | Bildnummer: Q07010430 | Zugriffe: 11188
Sie möchten dieses Bild bzw. Nutzungsrechte daran erwerben? Informationen dazu finden Sie hier.