Dass diese Luftaufnahme den mittelalterlichen Stadtkern von Berlin zeigt, ist erst bei genauerer Betrachtung ersichtlich: Inmitten der großenteils nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Bebauung und den älteren Großbauten aus den Jahrzehnten um 1900 haben die beiden Stadtpfarrkirchen St. Nikolai (links) und St. Marien (Mitte) die Stürme der Zeit überstanden. Beides sind Baudenkmäler der märkischen Backsteingotik, deren Bauzeit das 13. bis 15. Jahrhundert umfasst. Die 1944 stark zerstörte Nikolaikirche konnte erst in den 1980er Jahren in Zusammenhang mit dem Bau des Nikolaiviertels wiederhergestellt werden. Sie gehört heute zu den Standorten des Stadtmuseums Berlin.
Ein markantes Bauwerk aus der wilhelminischen Epoche ist das von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann entworfene Alte Stadthaus (1911 eröffnet) mit seinem hohen Kuppelturm (Mitte links).
Der Umriss der mittelalterlichen Stadt zeichnet sich im Osten anhand der Bahntrasse (mit dem Bahnhof Alexanderplatz) und im Westen derch den Verlauf der Spree deutlich ab. Westlich der Spree geht der Blick auf Cölln, die zweite Teilstadt Berlins im Mittelalter. Dort fallen besonders der Dom und dahinter die Bauwerke der Museumsinsel ins Auge.
Im Osten der Bahnlinie befindet sich das weitgehend in den 1960er Jahren neugestaltete Stadtquartier um den Alexanderplatz. Damals sollte (Ost-)Berlin als Hauptstadt der DDR das Bild einer modernen sozialistischen Metropole erhalten. Dazu wurde auch ein Teil der noch erhaltenen Bebauung in der einstigen Altstadt beseitigt, um das weitläufige Marx-Engels-Forum mit dem Fernsehturm zu realisieren. Der 1969 eröffnete Turm gehört mit seiner Gesamthöhe von 365 m zu den höchsten Gebäuden Europas.
Im Vordergrund (links) befindet sich das in einen kleinen Park eingebettete Märkische Museum.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270307 | Zugriffe: 11920
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