Das Reichstagsgebäude ist ein Symbolbau deutscher Zeitgeschichte. Von hier aus wurden und werden die Geschicke unseres Landes entschieden: Nach der Wiedervereinigung beschoss der Bundestag 1991, Berlin wieder zur gesamtdeutschen Hauptstadt zu erheben.
Auch nach der Reichseinigung von 1871 war Berlin deutsche Hauptstadt geworden. Nach zwei international ausgeschriebenen Architekturwettbewerben konnte das neue Reichtagsgebäude jedoch erst 1894 eröffnet werden.
Die Entwürfe für das kolossale Parlamentsgebäude stammen von Paul Wallot. Er gestaltete einen wuchtigen rechteckigen Baublock mit Ecktürmen in den Formen von Renaissance und Barock. Über dem zentralen Plenarsaal erhob sich eine Eisen-Glaskuppel mit quadratischem Grundriss und Laterne.
Während der Weimarer Republik etablierte sich im Reichstag von 1919 bis 1933 das frei gewählte Parlament des ersten demokratischen deutschen Staates. Dieses konnte jedoch nicht verhindern, dass die Nationalsozialisten 1933 die Macht eroberten. Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 lag nicht nur ein Bauwerk in Trümmern.
1945 hissten Rotarmisten die sowjetische Flagge auf der Ruine des Reichstags – dieses Bild markiert das Ende des Zweiten Weltkriegs. In Westberlin lag der Reichstag an der Nahtstelle der Machtblöcke und wurde in den 1960er Jahren ohne Kuppel im Inneren modern wiederhergestellt.
Als Parlamentsgebäude für den Bundestag wurde er bis 1999 nach Plänen des britischen Star-Architekten Norman Foster völlig umgebaut. Die neue Kuppel ist bereits zu einem Wahrzeichen des wiedervereinigten Deutschland geworden.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270519 | Zugriffe: 13872
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