Unter König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen wurden in den weitläufige Parkanlagen von Sanssouci um 1850 die letzten großen Bauprojekte und Freiraumplanungen verwirklicht. Der als „Romantiker auf dem Thron“ bezeichnete Monarch wäre selbst am liebsten Künstler und Architekt geworden. Er sprühte vor Einfällen zur umfassenden Gestaltung der Seen- und Parklandschaft um Potsdam: Der König wollte ein preußisches Arkadien schaffen. Seine Ideen zeugten durchweg von sicherem Geschmack und großer Kenntnis antiker und renaisasancezeitlicher Kunstwerke. Sie überforderten letztlich aber die wirtschaftlichen Möglichkeiten seines Landes.
Als größtes der ausgeführten Projekte kann die nach Plänen der Schinkel-Schüler Friedrich August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse 1851-1864 errichtete Orangerie gelten. Sie erhebt sich über dem Höhenzug im Norden des Parks von Sanssouci und dient in erster Linie für die Überwinterung der empfindlichen Parkpflanzen in den langen verglasten Flügelbauten. Im zentralen Bauteil, der von zwei Aussichtstürmen mit verbindender Kolonnade geprägt ist, befindet sich u.a. ein Gemäldesaal mit Kopien von Gemälden Raffaels. Hier und in der Architektur selbst spiegelt sich die absolute Vorliebe des Königs für die Kunst der italienischen Renaissance wider. So bilden die Villa Medici in Rom und die Uffizien in Florenz Vorbilder für die Potsdamer Orangerie.
Auch für die Gestaltung der vorgelagerten Terrassen wurden Anregungen von italienischen Renaissancegärten aufgenommen.
Im Hintergrund der Luftaufnahme ist das Krongut Bornstedt sichtbar.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08271353 | Zugriffe: 9806
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