Das Holländische Viertel befindet sich im Nordosten der Innenstadt und ist Teil der von König Friedrich Wilhelm I. in den 1730er Jahren initiierten Zweiten Stadterweiterung Potsdams. Das Quartier besteht aus vier Baublöcken, die ein Straßenkreuz einfassen, und gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt. Die insgesamt 134 Backsteinhäuser entstanden in den Jahren 1733 bis 1742 und wurden von dem aus den Niederlanden stammenden Baumeister Johann Boumann geplant.
Mit dem Bau des Viertels beabsichtigte der König, versierte Handwerker aus den kulturell hochentwickelten Niederlanden nach Potsdam anzuwerben. Dieser Einladung folgten jedoch nur wenige Niederländer. Holländisch war hier demnach zwar die Architektur, aber kaum einer der Bewohner.
In den Straßenfronten wechseln traufständige Häuser mit Giebelhäusern, wobei die einzelnen Straßenseiten immer symmetrisch angelegt sind. Einige der fünf Fensterachsen breiten Traufenhäuser zeigen schöne Eingangssituationen, die innerhalb der sonst schlichten Gestaltung der Ziegelbauten als Blickfänge wirken.
In der Nähe des Viertels entstand in den 1770er Jahren Am Bassin eine weitere Bebauung im holländischen Stil (rechts unten, vor der Kirche St. Peter und Paul).
Das zu DDR-Zeiten immer stärker verfallene Quartier konnte nach der Wiedervereinigung liebevoll saniert werden und weist heute eine Fülle exklusiver Läden und eine vielfältige Gastronomie auf.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 20. Juli 2016 | Bildnummer: R07200976 | Zugriffe: 6458
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