In den 1920er und 1930er Jahren galt der Potsdamer Platz als verkehrsreichster Platz Europas. Das damalige Leben der quirligen Metropole ist in vielen Fotografien und Filmen überliefert.
Die Luftaufnahme zeigt den Potsdamer und den Leipziger Platz von Westen. Der achteckige Leipziger Platz wurde im Zuge einer Erweiterung der Friedrichstadt in den 1720er Jahren auf Veranlassung König Friedrich Wilhelms I. angelegt und lag innerhalb der Stadtmauern. Vor dem Leipziger Tor entstand der Potsdamer Platz, hier begann die Straße in die einstige Nebenresidenz.
Nachdem ab 1838 (erste Bahnverbindung nach Potsdam) in der Nähe zwei der größten Bahnhöfe Berlins (Potsdamer und Anhalter Bahnhof) errichtet worden waren, erhielt der Potsdamer Platz die Funktion als Verkehrsdrehscheibe. Im gesamten Quartier entstanden große Hotels und Warenhäuser.
Während der Weimarer Republik errichteten hier renommierte Architekten des Neuen Bauens bahnbrechende Bürohäuser, so Erich Mendelsohn das Columbushaus.
Im Zweiten Weltkrieg kam es zu einer weitgehenden Zerstörung der Bebauung. Dann wurde es still um die einst belebten Plätze und Straßen: Zwischen Leipziger und Potsdamer Platz verlief die Berliner Mauer.
Das trostlose Szenario des abgeräumten Mauerstreifens wich schon kurz nach der Wiedervereinigung einem gewaltigen Bauvorhaben: International bekannte Architekten entwarfen ein völlig neues Stadtquartier. Die drei Hochhäuser am Potsdamer Platz (Sony-Center mit Bahntower von Helmut Jahn, der nach seinem Architekten genannte Kollhoff-Tower, Atrium-Tower von Renzo Piano) fungieren hier als Wahrzeichen.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270493 | Zugriffe: 15859
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