Der Gendarmenmarkt im Zentrum Berlins kann als einer der schönsten Plätze in Deutschland gelten. Er befindet sich inmitten der Friedrichstadt, die durch ihr regelmäßiges Straßenraster hervorsticht. Das Stadtquartier wurde unter Kurfürst Friedrich III. (1701: König Friedrich I.) ab 1688 planmäßig angelegt. Eine Erweiterung erfolgte 1721 durch den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I.
Mit der Aussparung von drei Baublöcken wurde von Beginn an ein Marktplatz (Mittelmarkt) freigehalten. Seinen heutigen Namen erhielt er später von den hier zeitweise gelegenen Stallungen des Regiments der Gens d’armes.
1701 begann der Bau zweier barocker Kirchen für die französisch-reformierte sowie für die lutherische Gemeinde. Auf Veranlassung Friedrichs II. (der Große) erhielten beide Kirchen 1780-1785 ihre gleichartigen Kuppeltürme, die das eher bescheidene Französische Komödienhaus von 1774 rahmten (seitdem Deutscher und Französischer Dom). Als Vorbilder fungierten der Piazza del Popolo in Rom sowie das Royal Naval College in Greenwich bei London. Rings um die Platzanlage ließ der König repräsentative Wohnbauten errichten.
Der Neubau des Schauspielhauses nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels (1818-1821) gab dem Gendarmenmarkt seine baukünstlerische Vollendung.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte Friedrichstadt schwer zerstört. Erst 1976 beschloss der Magistrat von (Ost-)Berlin die Wiederherstellung des historischen Ensembles. Während das Schauspielhaus als Konzerthaus am 1. Oktober 1984 wiedereröffnet werden konnte, dauerten die Arbeiten am Deutschen Dom noch bis in die 1990er Jahre.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270439 | Zugriffe: 11941
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