Die von Norden aufgenommene Luftaufnahme zeigt das östliche Ende von Unter den Linden mit dem Bebelplatz und den Gendarmenmarkt (rechts oben). Hier befinden sich einige der Hauptsehenswürdigkeiten des historischen Zentrums der Bundeshauptstadt.
Die "Linden" beginnen am Kupfergraben (oben links), dem westlichen innerstädtischen Spreearm, und führen von hier aus zum ca. 1,2 km entfernten Brandenburger Tor. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm ließ die Linden ab 1647 als Reitweg zum Jagdrevier im Tiergarten anlegen. In der Folgezeit wurde die Straße zu einem Prachtvboulevard ausgebaut. An seinem östlichen Ende entstanden auf Grund der Nähe zum Stadtschloss zahlreiche öffentliche Bauten, so in den Jahren um 1700 das berühmte Zeughaus (Deutsches Historisches Museum, unten links).
Friedrich II. (der Große) initiierte die Anlage einer repräsentativen Platzanlage, die im Norden von einer modernen Residenz und seitlich von einem Opernhaus und einem Ballhaus flankiert werden sollte. Nach seiner Thronbesteigung 1740 entstanden zuerst das Opernhaus (Deutsche Staatsoper, zur Zeit der Aufnahme in Sanierung) und ab 1748 ein Residenzbau, in den Friedrichs Bruder Prinz Heinrich einzog. Das Bauwerk (unten angeschnitten) dient seit 1810 als Hauptdomizil der Humboldt-Universität.
An der erst 1773 geweihten Hedwigskirche, deutlich als Rundbau mit Kupferdach erkennbar, baute man 26 Jahre lang. Ihr Vorbild war das berühmte römische Pantheon. Dieser katholische Sakralbau war eine Geste religiöser Toleranz des Königs für die Bevölkerung der von Friedrich II. Eroberten und weitgehend katholischen Provinz Schlesien. St. Hedwig ist heute Domkirche des katholischen Berliner Bischofsitzes.
Als letzer Bau des "Forum Friedericianum" kam in den 1770er Jahren die Alte Bibliothek hinzu, die über geschwungenem Grundriss nach Vorbild eines barocken Gebäudes der Wiener Hofburg errichtet wurde.
Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wurden die Baudenmmäler in äußerlicher Gestalt wiederaufgebaut. Auf dem Bebelplatz befindet sich ein Denkmal für die hier von den Nazis inszenierte Bücherverbrennung am 10. Mai 1933.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270412 | Zugriffe: 10526
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