Die von Südwesten aufgenommene Perspektive zeigt das Regierungsviertel der Hauptstadt, außerdem den neuen Berliner Hauptbahnhof und die berühmte Kongresshalle (unten). Letztere ist eine Inkunabel der Architektur aus den 1950er Jahren. Nach der Wiedervereinigung und dem Bundestagsbeschluss von 1991, Berlin wieder in die Hauptstadtfunktion zu setzen, erhielt das Quartier ein völlig neues Gesicht. Bis zu den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges war der Spreebogen dicht bebaut (Alsen-Viertel).
Während der Reichstag bis 1999 für den Bundestag umgebaut wurde, entstand nördlich davon das so genannte Band des Bundes. Es bildet eine städtebauliche Klammer am Spreebogen und reicht im Osten über den Fluss hinweg auf das Gebiet von Berlin-Mitte, das vor 1990 zu Ost-Berlin gehörte. Damit sollte das Zusammenwachsen beider Stadthälften und auch Deutschlands baulich veranschaulicht werden.
Grundlage für den Bau dieses Bandes war ein Entwurf der Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank. Sie planten auch das neue Bundeskanzleramt, das den Gebäudekomplex im Westen abschließt (Mitte links). Im Norden des Reichstagsgebäudes befinden sich das Paul-Löbe-Haus für die Abgeordneten und Ausschüsse des Bundestags und, am Ostufer der Spree, das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus. Es beherbergt u.a. einen großen Beratungssaal und die Parlamentsbibliothek.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270806 | Zugriffe: 15825
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