In unmittelbarer Nähe zum Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor befindet sich das Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Seine Lage im Zentrum der Bundeshauptstadt wurde auch gewählt, weil sich während des Dritten Reiches die entscheidenden Schaltstellen zur Planung des Massenmords fast sämtlich unweit des Mahnmals lagen. Es ist die zentrale Gedenkstätte für den Holocaust an den Juden in Deutschland. In direkter Nachbarschaft sind die Mahnmale für die im Dritten Reich verfolgten und ermordeten Homosexuellen sowie Sinti und Roma zu finden.
Die Initiative für die Errichtung des Denkmals reicht bis 1988 zurück, wobei die Publizistin Lea Rosh den ersten Anstoß gab. Schon bevor der Bundestag 1999 den Bau einer entsprechenden Gedenkstätte beschlossen hatte, war ein internationaler Ideenwettbewerb erfolgt. Ausgewählt wurde ein Entwurf des Architekten Peter Eisenman aus den USA. Er wurde schließlich bis 2003 umgesetzt.
Das Denkmal bedeckt eine Fläche von fast 20.000 m². Dort sind insgesamt 2711 graue Betonstelen platziert, die zwar ein regelmäßiges Raster bedecken, in ihren Höhen jedoch variieren. Hinzu kommen eine leichte Neigung der Quader und eine sanft gewellte Struktur des Bodens. In den Zwischenräumen können sich Besucher frei bewegen. Die Stelen evozieren das Bild von Sarkophagen und wirken mit ihrer Farbgebung düster.
Im Dokumentationszentrum können u.a. über 4 Millionen Namen ermordeter Juden recherchiert werden.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270534 | Zugriffe: 17149
Sie möchten dieses Bild bzw. Nutzungsrechte daran erwerben? Informationen dazu finden Sie hier.