Die Museumsinsel ist ein weltweit einzigartiges Ensemble hochrangiger Museen und gehört seit 1999 zum UNESCO- Weltkulturerbe. Sie befindet sich an der Nordspitze der Spreeinsel. Auf ihr war das 1237 erstmals erwähnte Cölln an der Spree, eine der beiden Teilstädte des mittelalterlichen Berlin, entstanden.
Am Nordrand von Cölln ließen 1443 die Hohenzollern als Kurfürsten von Brandenburg ihre Residenz errichten, das spätere Stadtschloss. Auf dem Nordteil der Insel lagen die fürstlichen Gärten, so der Lustgarten.
Mit dem Bau des Alten Museums an der Nordflanke des Lustgartens schuf Karl Friedrich Schinkel 1823-1830 (ganz oben) nicht nur eines seiner Meisterwerke, sondern den ersten großen Berliner Museumsbau für die „Hohe Kunst“. Friedrich Wilhelm IV. träumte von einer „Akropolis der Künste“ auf der Spreeinsel und initiierte den Bau des Neuen Museums (1855 eröffnet, oben) und der Alten Nationalgalerie (1867-1876, oben links), die wie ein antiker Tempel über der Szenerie thront. Es folgten das in den Formen des Neobarock gestaltete Bode-Museum an der Inselspitze (1897-1904, unten links) und schließlich das berühmte neoklassizistische Pergamonmuseum, das erst 1930 fertiggestellt werden konnte (Bildmitte).
Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges erfolgte ein langwieriger Wiederaufbau, so wurde das Neue Museum erst 2009 neu eröffnet. Wie das von Nordwesten aufgenommene Luftbild zeigt, sind nach wie vor Sanierungsmaßnahmen und Erweiterungsbauten im Gange.
Auf der Museumsinsel ist eine geradezu unüberschaubare Fülle an Kunstschätzen aus allen Epochen zu bestaunen. Ab 2019 werden die Sammlungen durch das Humboldt-Forum ergänzt: In dem neuen Gebäude mit den rekonstruierten Barockfassaden des Berliner Stadtschlosses werden u.a. die außereuropäischen Kulturen präsentiert werden.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270409 | Zugriffe: 14724
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