Schloss Sanssouci in Potsdam wird an beiden Seiten von langgestreckten Bauwerken flankiert, die ebenfalls über dem nach Süden hin abfallenden Hang platziert sind: die Neuen Kammern im Westen und der Bildergalerie im Osten.
Die Neuen Kammern wurden 1748 ursprünglich als Orangerie errichtet, die Pläne stammen von dem Baumeister Georg Wenzelsaus von Knobelsdorff. Im Jahr 1768 veranlasste König Friedrich II. einen neuen Innenausbau, um das Gebäude als Gästehaus zu nutzen. Die opulenten Wohn- und Festräume im Stil des friederizianischen Rokoko sind unverändert erhalten.
Hinter den Neuen Kammern ragt die berühmte Historische Mühle auf. Der Mühlenstandort geht auf das Jahr 1736 zurück, als auf der Erhebung des "Wüsten Berges" eine Bockwindmühle errichtet wurde. Diese wurde 1787-1791 durch eine größere Holländer-Windmühle ersetzt. Sie wurde 1945 zerstört und nach der Wiedervereinigung rekonstruiert. Das unmittelbar benachbarte Mühlenhaus ist ein Werk des preußischen Spätklassizismus von 1847.
Um die Mühle rankt sich die Legende, Friedrich II. habe sich vergeblich um die Beseitigung der ihn angeblich störenden Mühle bemüht und in diesem Zusammenhang sogar einen Prozess am Kammergericht in Berlin verloren. Ihren Ursprung hat diese Legende in einem historisch überlieferten Prozess eines neumärkischen Müllers gegen seinen Grundherren. Hier hatte sich der König zugunsten des Müllers eingemischt.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08271384 | Zugriffe: 11003
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