Vom rückseitigen Vorhof von Schloss Sanssouci mit seinen halbkreisförmigen Kolonnaden schweift der Blick auf eine Anhöhe, den Ruinenberg. Er erinnert an eine italienische Landschaft mit Relikten antiker Bauten. Diese Ruinen sind jedoch künstlich und kaschieren ein großes, kreisrundes Wasserbassin. Es wurde 1748 auf Anweisung König Friedrichs II. als Wasserspeicher für die Fontänen im Park von Sanssouci angelegt. Gleichzeitig entstanden die Ruinen, die als Fragmente eines Säulen-Rundtempels, einer freistehenden Säulengruppe, eines Amphitheaters sowie einer Grabpyramide und eines mittelalterlichen Wehrturms gestaltet sind. Diese Baulichkeiten scheinen somit eine lange Zeitspanne zu verkörpern, es handelt sich um ein frühes Beispiel für die „Ruinenromantik“ in den späteren Landschaftsgärten.
Das Wasser sollte über Windmühlen in das hochgelegene Reservoir gepumpt werden. Dies gelang zu Lebzeiten Friedrichs II. jedoch äußerst selten. Ein dauerhafter Betrieb der Parkfontänen wurde erst 100 Jahre nach dem Bau des Bassins ermöglicht: Im Jahr 1842 konnte an der Neustadter Havelbucht das Pumpenhaus mit einer Dampfmaschine von Borsig in Betrieb genommen werden. In der gleichen Zeit wurde auch die Landschaft um den Ruinenberg von dem berühmten Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné neu gestaltet.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08271446 | Zugriffe: 11089
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