Das Große Militärwaisenhaus befindet sich im Westen der Innenstadt und gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern aus der Zeit Friedrichs II. in Potsdam. Der Spätbarockbau besetzt innerhalb des regelmäßig strukturierten Stadtquartiers fast einen kompletten Baublock. Seine Hauptfassade mit markanter Kuppel befindet sich an der Lindenstraße.
Die Geschichte des Hauses geht auf eine Stiftung des "Soldatenkönigs" Friedrich Wilhelm I. aus dem Jahr 1724 zurück. Damals entstanden Vorgängerbauten in Fachwerk für anfangs 600 Kinder. Für die steigende Zahl der Waisenkinder wurde einige Jahre nach dem Siebenjährigen Krieg 1771-1778 ein mehrteiliger Neubau errichtet. Die Entwürfe schuf Carl von Gontard, der wohl bedeutendste Architekt der späten Regierungszeit Friedrichs II. Kulminationspunkt der langgestreckten Gebäudeflügel ist der Mittelbau des Westflügels an der Lindenstraße. Er enthält ein beeindruckendes Barocktreppenhaus, dessen obere Lichtöffnung von einem tempelartigen Kuppelbau (Monopteros) bekrönt wird. Dieser war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden und wurde 2004 rekonstruiert.
Teile des einstigen Waisenhauses dienen noch heute der Kinder- und Jugendarbeit. Sie wird von der Stiftung "Großes Waisenhaus zu Potsdam" getragen, deren Wurzel in der Stiftung aus dem Jahr 1724 liegt.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 20. Juli 2016 | Bildnummer: R07200982 | Zugriffe: 10400
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